Selma Selman - Flowers of Life, Distanz

Texts in German and English

Selma Selman (geb. 1991 in Bihać, Bosnien und Herzegowina; lebt und arbeitet in Amsterdam und New York) behandelt in Performances, Malerei, Fotografie und Videoinstallationen autobiografische Erfahrungen, soziale Stereotypisierung, rassistische Diskriminierung, Gewalt und Sexismus. Erst vor wenigen Jahren ist Selman selbstbewusst und kraftvoll in die internationale Kunstwelt vorgedrungen. Zusammen mit ihrer Familie schlachtet sie Statussymbole wie einen Mercedes Benz aus, um an die noch verwendbaren Metalle zu gelangen. Laut sind in der Regel auch die sprachlichen Performances der Künstlerin mit Rom*nja-Hintergrund, in denen Wut und der Drang nach einer Umkehrung der Machtverhältnisse zum Ausdruck kommen.

Die Schirn Kunsthalle Frankfurt widmet der Künstlerin eine große Solopräsentation mit eigens für die Ausstellung entwickelten Arbeiten. Eine Installation aus Mehrschalengreifern verweist mit dem poetischen Titel Flowers of Life auf die Lebensgrundlage ihrer Familie, die mit dem Weiterverkauf von Metallabfall handelt. Zudem thematisiert die neue Videoarbeit Crossing the Blue Bridge die Erinnerungen von Selmans Mutter an den Bosnienkrieg.

Die erste Monografie zum Werk von Selma Selman enthält Essays von Catherine Nichols und Matthias Ulrich, ein Interview von Hans Ulrich Obrist, Werktexte von Theresa Dettinger sowie ein Vorwort von Sebastian Baden.